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17. Kapitel:
Kurz vor dem entscheidenden Kampf um Leuchmadans Kästchen schickt Baskon den Goblin für einen Botengang fort. Werzaz ahnt nicht, dass er auf diesem Weg selbst seiner Nemesis begegnen wird, und ist zunächst sehr ungehalten. Aber das kann man ja auch im Buch nachlesen. In der ursprünglichen Fassung hatte Werzaz allerdings ein wenig zu viel gedacht, und auch ein paar Stellen des Kampfs, die nach meinem Empfinden eher Dynamik rausnahmen als für Dramatik zu sorgen, habe ich für die Endfassung gelöscht. Hier findet man die fehlenden Teile von Werzaz’ Finale.

next05Baskon würde den Ruhm als Kämpfer einstreichen, obwohl der Wardu sie von einem Missgeschick zum nächsten geführt hatte!
Werzaz dachte an den kleinen Gnom, der in der Grotte des Unkwitt zurückgeblieben war. Der hatte dem Wardu Rache geschworen für den Tod seiner Gefährtin. Ein lachhafter Schwur von so einem winzigen Wurm, aber Werzaz konnte ihn verstehen. Er traf eine Entscheidung.
Da der Wardu ihn eines ehrenvollen Todes beraubt hatte, würde Werzaz sich die Rache des toten Gnoms zu eigen machen und Baskon herausfordern, sobald dies alles vorüber war. Er war Werzaz! Auch von einem Wardu ließ er sich nicht nehmen, was ihm zustand! Wenn er im Streit gegen Leuchmadans mächtigsten Geist das Leben verlor, so war es ein stolzes Ende. Besser, als elend an den Löchern zu verrecken, die die Klinge eines Bitaners tief in seinem Leib hinterlassen hatte.
Bei diesem Entschluss richtete Werzaz sich auf und blickte hoch.
...
Ganz allmählich gewann er vor seinem Verfolger an Boden.
Und dann riss etwas in Werzaz' Leib, und ein Gefühl wie ein schmerzloser Peitschenhieb durchzuckte ihn. Prickelnde Taubheit kribbelte unter seinen Rippen, zog über die Haut. Aber das Laufen ging mit einem Mal leichter. Der wühlende Schmerz tief in seinem Inneren löste sich auf, in zahlreiche kleine Feuer, die sich leichter beherrschen ließen. Leichtigkeit füllte seinen Kopf, und Werzaz lief noch schneller.
Er würde es schaffen!
...
Sukan zuckte mit den Schultern. »Genau wie ihr, nehme ich an. Nur dass wir reiten konnten, nachdem wir unsere Pferde wiederfanden, die beim Angriff des Drachen durchgegangen waren. Gulbert glaubte, ihr würdet Leuchmadan Bericht erstatten, aber er hatte es trotzdem eilig. Ich sagte zu ihm, dann soll er die Zeit für den Wichtel sparen und seinen Schoßhund nicht ausgraben. Aber der Weißbart hat lieber die Pferde zuschanden geritten. Nun liegt sein Grauschimmel nicht weit von dem Fels dahinten, und mein Rosario hält auch gerade noch lang genug durch, um einen Goblin zur Strecke zu bringen.«
Werzaz verstand nur die Hälfte von dem, was der Mensch plapperte. Aber das war egal. Wenn er ihn noch ein wenig am Reden hielt, war er so weit wieder bei Atem ... wie es ihm nur möglich war. Er traute seinem Körper nicht. Aber er erinnerte sich an Daugrulas Worte: Drachenfeuer. Der Fluch – und Sukan trug ihn in sich eingebrannt.
Werzaz setzte alles darauf, dass der Fluch des Unkwitt ihm seine Rache und den Sieg schenken würde!
Wenn er nur noch ein wenig zu Atem kam ...
»Also wollt ihr tatsächlich Leuchmadans Hort besudeln?«, keuchte er. »Der Gnom hatte von Anfang an Recht!«
Sukan lupfte die Brauen. »Der Gnom hat das vermutet? Das dürfte Gulbert überraschen. Er dachte, sein Plan würde euch alle überrumpeln. Nun ja, einerlei. Umso besser. Wir waren vor euch an der Klippe und haben euch gesehen. Ich folgte dir, und Gulbert wird sich um die beiden anderen kümmern. Ihr haltet uns nicht mehr auf, und jetzt werdet ihr auch niemandem mehr von uns erzählen können. Leuchmadan und seine Schwarze Brut werden nicht mal wissen, was sie trifft.«
Sukan senkte den Speer. Werzaz blickte zu ihm hoch und zwinkerte. »Komm nur, du Talgbalg. Deine Stiche sind so schwächlich wie die einer Wiesengnitze. Ich hab eine Rechnung mit dir zu begleichen. Mal sehen, ob du danach ebenso schnell wieder aufstehst wie ich.«
...
mit dem Speer gegen Sukans Schwert und Schild standen seine Aussichten besser als zuvor! Er konnte nur hoffen, dass die eigenen Rippen ihm nicht die Eingeweide durchbohrten, bevor sein Gegner das schaffte.
Andererseits – wen scherte das! Wenn er nur lange genug auf den Beinen blieb, um seine Rache zu bekommen und das Bitanerschwein mitzunehmen.

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