seitenkopf20zum Künstler

»Warum hat eigentlich noch nie jemand den Herrn der Ringe von der anderen Seite erzählt?«
  Ich lag gerade auf der Couch, als meine Freundin diese Frage stellte.
  Ich überlegte eine Weile und murmelte dann: »Stimmt – warum eigentlich nicht?«
  Worauf meine Freundin meinte: »Du wirst doch wohl nicht ...!«
  Aber zu spät. Mit diesen Worten war der vorliegende Roman geboren, und ich habe meine Freundin nur noch gefragt: »Willst du das schreiben? Sonst tu ich es!«

Aus dem Inhalt:
Wito, der Gnom, ist der beste Kundschafter der Grauen Lande. Er lebt in einem Zeitalter großer Umbrüche: Nach langer Verbannung ist Leuchmadan, der finstere Herrscher, zurückgekehrt und sammelt seine Heere. Die »Finstervölker«, seit Jahrhunderten in unwegsame Gebirge und karge Wüstenlande verdrängt, fordern ihren Anteil an der Welt.
  Doch vor tausend Jahren, als der Herr der Finsternis verbannt wurde, fiel auch sein steinernes Herz in die Hände seiner Feinde. Wito und seine Gefährten sollen es nun zurückholen. So zieht ein kleiner Trupp aus Gnomen, Goblins, Trollen, Nachtalben und Wardu gemeinsam in die Lande des Lichts, um nach Leuchmadans Herz zu suchen.
  Wenn sie scheitern, droht der Untergang all ihrer Völker. Um zu überleben, müssen sie zusammenarbeiten – aber können die Finstervölker das überhaupt? Jeder aus der Gruppe verfolgt seine eigenen Ziele mit der Reise, und im Hintergrund spinnen Gut und Böse gleichermaßen ihre Intrigen. Wer auf welcher Seite steht, ist keinesfalls so klar, wie es scheint ..


  Dabei hatte sie die Frage nicht mal ernst gemeint. Es war eher ein genervter Stoßseufzer angesichts all der Romane über die typischen Völker aus dem Herrn der Ringe, die seit dem Film erschienen sind. Aber gerade weil Geschichten wie im Herrn der Ringe schon seit Jahrzehnten immer wieder erzählt werden, gerade weil inzwischen alle Archetypen eigene Bücher bekommen, war es überfällig, dass auch einmal die Bösen zu Wort kommen.
  Es wurde Zeit, dass die Finsterlinge berichten, was sie von all den Helden halten, die ihren Herrscher stürzen und sie vernichten wollen. Dass endlich erzählt wird, wie die Helden der Finsternis sich gegen ihr Schicksal wehren ... oder es zumindest versuchen.
  Und es wurde Zeit, dass irgendwer auch einmal von den Verbrechen und Charakterschwächen der »Guten« berichtet.

Das war vor anderthalb Jahren, als ich anfing, diesen Roman zu schreiben. Inzwischen bin ich schlauer. Ich weiß, dass tatsächlich schon mal jemand den »Herrn der Ringe von der anderen Seite« geschrieben hat. Aber das ist okay – es ist trotzdem eine andere Geschichte, in der es um die Könige geht, und nicht um den »Ork von der Straße« wie bei mir.
  Dort wurden auch die Bösen zu Guten gemacht – bei mir durften sie böse bleiben, mehr oder minder und eine jede Figur auf ihre Weise. Und dennoch sympathisch ... mehr oder minder und eine jede Figur auf ihre Weise ;-).
  Und vielleicht kann der Leser am Ende ja ein klein wenig mit den Gnomen, den Trollen, den Nachtalben und den Goblins mitfühlen. Denn die Finsterlinge, wie man sehen wird, haben’s auch nicht leicht, und ihre Gegner sind keine unschuldigen Waisenknaben ...

[Home] [Buch] [Leseprobe] [Deleted] [Additional] [Autor] [Quiz] [Karte] [Gnomen] [Figuren]