Deleted Scenes

26. Kapitel: Die Enthüllung der Nexuswesen

Nachdem Frafa aus dem Nexus zurückkommt, berichtet sie ihren Gefährten, was sie dort erfahren hat. Das ist im Roman noch immer so - nur kürzer, als es zunächst ausgeführt war. Jetzt steht im Roman noch die wichtigste Zusammenfassung zu lesen, und Frafas Visionen selbst, die der Leser interpretieren mag. Wer es aber genauer wissen will und auch alle Schlussfolgerungen explizit hören möchte, die die Figuren daraus ziehen, der findet im folgenden die gekürzten Details.
  Und, ja: Natürlich ist diese Deleted Scene voller Spoiler, gerade weil sie aus einer “Enthüllungsszene” stammt. Also, wer sie liest, bevor er im Buch soweit ist, tut das auf eigene Gefahr!

next07... Und die Substanz darin lernten wir kennen als Leuchmadan oder als das Blut der Erde, nachdem sie in unseren Boden sickerte und sich darin ausbreitete.«
  »Nun, diese Echsenaffen müssen arge Stümper sein«, knurrte Wisbur. »Wenn sie einen Stoff schaffen wollten, der ihre Welt in ein Paradies verwandelt. Das Blut der Erde hat jedenfalls nichts dergleichen geschafft.«
  Frafa warf einen gereizten Blick auf den Gnom. »Es war noch nicht fertig! Und es war nie für unsere Welt bestimmt. Der Leuchmadan, der zu uns kam, hatte gerade erst eine Spur seiner Prägung erhalten - einen Willen zur Ausbreitung, möglicherweise, einen Willen zum Lenken, denn es war ja geplant, dass er dereinst diese Welt umhüllen und bewahren sollte. Und auf die Natur dieser Welt war er auch abgestimmt, was bedeutete, dass er das Leben auf unserer Welt verzerren musste.«
  »Es ist ein weiter Weg«, bemerkte Ledesiel. »Vom Blut der Erde oder einem Nexus zu einem dunklen Herrscher, der Horden von Finstervölkern aus den Grauen Landen in unsere Wälder stürmen lässt.«
  Frafa funkelte sie an. Sie hätte die Geschichte ihrer Welt ein wenig anders erzählt als die Elfe. Aber was brachte es, über diese Details zu streiten?
  »Eigentlich ist es kein weiter Weg«, sagte sie. »Wie Ihr selbst vor einer Weile festgestellt habt: Die Zauberer auf unserer Welt experimentieren seit Urzeiten mit dem Blut der Erde. Dabei musste nur einmal der richtige Zauberer die richtigen Dinge tun - oder die falschen -, und er war von Leuchmadans Geist infiziert. Und Leuchmadan erhielt dadurch eine Persönlichkeit. Denkt daran: Die hatte er zuvor nicht! Ein Wille zur Ausbreitung, möglicherweise, zur Kontrolle und zum Ordnen, das alles vermischt mit den Charakterzügen, die der befallene Zauberer mitbrachte - und schon war der erste Leuchmadan geboren!
  Ein mächtiger Herrscher mit einer dauernden Verbindung zum Nexus. Einem kleinen Nexus, der damals noch sicher in den Bergwällen von Falinga eingeschlossen war. Dennoch ein Quell bedeutender Magie und genug Macht, um seine Herrschaft zu sichern und über die Grenzen hinauszugreifen.«
  Frafa sah sich um, aber keiner widersprach.
  »Ich glaube«, fuhr sie fort, »dass Gulbert und Aldungan diejenigen sind, die Leuchmadans Geist heute befallen hat. Und im Laufe der Zeit muss er klüger geworden sein. Er hat zumindest so viel gelernt wie die Personen, die sich mit ihm verbunden haben. Leuchmadans erste Verkörperung wusste womöglich gar nicht, was sie war. Mit all seinen Truppen, mit all seinen Eroberungen konnte dieser erste Leuchmadan niemals die Sehnsucht stillen, die das Blut der Erde in sein Herz gelegt hatte.
  Gulbert und Aldungan hingegen, sie wissen genau was sie tun. Sie haben auch die Mittel dazu. Sie konnten Leuchmadans Gefängnis sprengen, und sie verteilen seine Saat seither über unsere Welt. Es passt alles zu dem, was Euer Volk herausgefunden hat!«
  Ledesiel und die übrigen Elfen wirkten blass im Lampenlicht.

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