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20. Kapitel: Die fremde Welt

Im folgenden ein paar Schnipsel, die ich nach der Landung der Elfen gekürzt habe: Die Gefährten schlagen ihr Lager auf und brechen zu ihrem ersten Erkundungsgang auf.

next07Die Gnome zogen das Vorzelt hoch und befestigten es über der Ladeluke. Biste wich in den Odontopter zurück, Frafa schlenderte wieder über die Lichtung. Sie spürte die misstrauischen Blicke der Elfen und strich sich verlegen die hellen Haare zurück.
  Nach einer Weile hing die Plane schlaff an der Flugmaschine, von schrägen Stangen mehr schlecht als recht gehalten. Die drei Gnome betrachteten stolz ihr Werk, während Biste unter dem Vorbau hervorkroch und sich beschwerte.
  »Das sah aber besser aus, wenn Zador es aufgebaut hat.«
  »Wir können dich gerne zu ihm schicken, damit du dir Rat von ihm holst«, knurrte Waldron.
  Dann sahen sie alle Frafa an.
  »Wir sind so weit«, verkündete Wisbur. »Was nun?«
  Frafa zuckte die Achseln. »Die Elfen brauchen noch länger, vermute ich.«
  »Wir könnten selbst losziehen«, sagte Biste.
  Frafa nahm eine übrig gebliebene Zeltstange und trat an den Rand der Lichtung.
  ...
»Na gut«, räumte Waldron widerstrebend ein. »Wir können uns abwechseln. Aber ich schieße zuerst!«
  Frafa schüttelte den Kopf. »Das ist viel zu schwerfällig. Und ihr müsstet es stundenlang durch den Urwald tragen.«
  »Hm ...« Wisbur kratzte sich am Kinn. »Für kleine und schnelle Ziele haben wir immer noch die Pistolen. Und mit dem schweren Ding auf den Schultern wären die beiden unterwegs ruhig gestellt ...«
  »Der Wald ist licht und leicht zu überschauen«, sagte Biste. »Und wir haben bisher kein Tier gesehen, dass größer ist als ...«
  »... als die gepanzerte Riesenschlange mit Beinen?«, schlug Waldron vor.
  Frafa schaute auf die Elfen, die ihren eigenen Tätigkeiten nachgingen. Sie schlugen ihr Lager fast auf der entgegengesetzten Seite der Lichtung auf, mit viel freiem Raum zwischen den Landekapseln und dem Odontopter. Frafa fühlte einen plötzlichen Tatendrang.
  »Also gut«, sagte sie. »Sehen wir uns ein wenig um.«
...
»Wir gehen zu dieser Stadt«, mischte Biste sich in das Gespräch ein. »Während ihr Elfen noch lange herumtut und euch schön macht. Wir haben alle eine Aufgabe hier - mal sehen, wer zuerst findet, weswegen wir gekommen sind.«
  Die Elfenspäherin blickte auf ihn hinab. »Das ist kein Wettrennen, Wichtel.«
  »Mag sein. Aber es hat auch nicht jeder so viel Zeit wie ihr.«
  Die Elfe verzog den Mund. »Also gut. Was für eine Stadt?«
  »Er meint die Linien, die wir von Porfagilia aus gesehen haben«
  ...
Mein Name ist übrigens Leiri.«
  Frafa nickte. »Das ist gut.«
  Sie meinte es ehrlich, auch wenn sie in den Augen der Elfe eine gewisse Abneigung zu erkennen glaubte, die über die üblichen Vorbehalte hinausging. Fast, als wäre es etwas Persönliches ... Aber die Späherin war gut bewaffnet, gut ausgerüstet und für solche Unternehmungen ausgebildet. Frafa fühlte sich in ihrer Gegenwart sicherer als nur in Gesellschaft eines verstädterten Wichtels und verrückter Gnome.
  »Gut.« Leiri setzte sich in Bewegung, scheuchte den Wichtel weiter. Als die kleine Schar wieder marschierte, seufzte sie und wandte sich an Frafa. »Euer albisches Streben bringt mich in eine unangenehme Lage. Wieder einmal.«
  ...
Normalerweise war es schwer, einzelne Exemplare einer fremden Spezies zu unterscheiden. Nachtalben erging es da wie den Elfen, den Menschen und jeder anderen vernunftbegabten Rasse: Man war daran gewöhnt, die Individuen der eigenen Art zu erkennen, doch sobald man Wesen einer fremden Art betrachtete, ließ das, was daran fremd wirkte, die individuellen Unterschiede verschwimmen. Eine Albe musste schon sehr genau hinschauen, damit nicht alle Menschen, Gnome und Kobolde gleich für sie aussahen. Und für Tiere galt das noch viel mehr.
  Doch bei diesen Geschöpfen fiel es schwer, überhaupt ein gemeinsames Merkmal zu finden.

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