Deleted Scenes

22. Kapitel: Darnamur lässt Frafa fliegen

Allmählich gewinnt Frafa an Selbstbewusstsein und setzt sich sogar gegen Darnamur durch - auch wieder eine Szene, die ursprünglich etwas langsamer ausklang und die ich dann pointierter habe enden lassen.

»Das könntet Ihr«, erwiderte Frafa. Sie legte die Hände in den Schoß, damit Darnamur nicht sah, wie ihre Finger zitterten. »Aber das werdet Ihr nicht, oder? Weil Ihr ein Kampfgefährte meiner Tante wart. Weil Ihr nicht mein Feind seid, sondern weil ihr mich als Verbündete wollt. Und weil Ihr, da ich ja Eure Verbündete bin, genauso gut mich ausschicken könnt, um Eure Botschaft zu überbringen. Denn irgendwen müsst Ihr ohnehin schicken.«
  Darnamur saß da. Er hielt das Knochenmesser reglos in der Hand. Dann grinste er und steckte es fort. »Einen Greifen, sagst du? Also versteckt sich Aldungan nicht hier in der Stadt?«
  »Ich weiß nicht.« Frafa atmete auf. »Ich glaube nicht.«
  »Also gut. Du hast Recht. Ich müsste ohnehin jemanden zu ihm schicken, denn ich kann hier nicht fort. Ich hätte lieber eine bewaffnete Schar gesandt, der größeren Überzeugungskraft wegen. Andererseits suche ich einen Mächtigen, der einen Krieg entscheiden kann. Eine solche Person könnte ich wohl kaum zu einem solchen Dienst zwingen, wenn sie nicht selbst dazu bereit ist. Kannst du überhaupt einen Greifen fliegen?«
  Frafa tastete nach Balgir auf ihrer Schulter. Ein Anflug von Unsicherheit überkam sie. Aber sie straffte sich und sagte: »Ein Greif lebt. Also kann ich ihn beherrschen, wie jedes andere Tier.«
  »Dann schicke ich dich«, sagte Darnamur. »Es ist ja nicht so, dass ich Getreue im Überfluss hätte. Du weißt, worauf es ankommt, und wenn du deinen Meister nicht überzeugen kannst, habe ich keine besseren Argumente. Suche ihn, und finde ihn schnell. Die Zeit für Daugazburg läuft ab, und wenn Daugazburg fällt, dann fallen die Grauen Lande und die Finstervölker haben keine Heimat mehr.«