libelle_klein

Deleted Scenes

next053. Kapitel: Die politische Versammlung

Hier besucht Frafa das Treffen von Bleidans “Fortschrittsfreunden”. Ein paar Beschreibungen und Details habe ich aus der Darstellung dieser Versammlung herausgelöscht - jetzt ist es ein wenig zusammenfassend, aber dafür ist die langweilige Gesellschaft auch schneller abgehandelt. Etwas ausführlicher kann man es nun noch hier nachlesen:

Vampire brauchten menschliches Blut, um zu überleben, und dabei waren sie nicht wählerisch. Aber von der nachtalbischen Seite her konnte nur ihr Erschaffer sie am Leben erhalten. Bekamen sie von ihm nicht regelmäßig eine kleine Blutgabe, siechten sie unter grausamen Schmerzen dahin. Das machte sie zu unfehlbar treuen Söhnen und Töchtern, die von ihrem albischen Elternteil abhängig waren. Vampire waren zur Mode geworden, wenn es im Haushalt eines Nachtalbs eine besondere Vertrauensstellung zu besetzen galt.
  Vampire waren kräftig und flink. Aber es waren auch hässliche Kreaturen, die ihrem menschlichen Elternteil mehr glichen als dem albischen. Dabei waren sie dürr und krumm, Albinos, die das Sonnenlicht mehr fürchteten als jemals ein Alb. Sie entsprangen einer unnatürlichen Verbindung, an die Frafa nicht einmal denken wollte – und vor allem konnte sie nicht verstehen, wie Nachtalbinnen sich dazu hergeben konnten, ihren eigenen Leib für die Zucht dieser Diener zur Verfügung zu stellen.
  Außerdem waren Vampire neu. Frafa hoffte, dass sie nicht als Symbol für die Ziele dieser Fortschrittsfreunde standen.
  ...
  »Warum nicht?«, drang die Stimme einer Fatu durch die Schleier hindurch. »Viele Nachtalben sind sich nicht zu fein, Mittel für ihre Magie in der Stadt zu kaufen. Manch einer von ihnen ist mächtig, aber verschuldet. Oder gierig nach Gold, um noch mächtiger zu werden. Der Mensch hat recht: Wenn wir zusammenlegen, können wir den einen oder anderen im Rat der Fei kaufen und uns auf diese Weise Einfluss verschaffen.«
  Auf dem Tisch zwischen ihnen waren Speisen und Getränke aufgestellt. Es war kein festliches Buffet, aber nicht nur Frafa hatte für den langen Vormittag etwas mitgebracht. Sie fischte nach einer Flasche, die sie selbst vor Bleidan hingestellt hatte, und goss sich ebenfalls ein. Dann trat sie wieder zurück und achtete sorgfältig darauf, nicht mehr in der Nähe des Vampirs zu stehen.
  Der hatte ihre Ablehnung bemerkt und war seinerseits einige Schritte abgerückt. Stattdessen hielt sich nun ein Gnom neben Frafa auf – eine hässliche Gestalt mit dunklem Borstenkopf und einem ausladendem Bauch, über dem sich eine braune Tuchweste mit hellen Holzknöpfen spannte. Angewidert sah Frafa auf ihn hinab, bis der Kleine den Kopf hob und den Blick erwiderte.
  Ertappt wandte sie sich ab und nippte eilig an ihrem Wein. Wie lange konnten diese Gespräche dauern? Das war keine Magie. Das war nicht einmal Zeit, die sie gemeinsam mit Bleidan verbrachte, denn Aldungans Meisterschüler beachtete sie gar nicht.
  Frafa wünschte sich, sie wäre zu Hause geblieben. Sie hatte Zeit mit Bleidan verbringen wollen, aber der beachtete sie gar nicht. Wie lange konnten diese Gespräche dauern? Wenn nur dieses eintönige Gefasel rund um den Tisch endlich mal ein Ende finden würde ...

next05

[Home] [Buch] [Leseprobe] [Deleted Scenes] [Prolog] [Kapitel 1] [Kapitel 2-1] [Kapitel 3-1] [Kapitel 4-1] [Kapitel 5-1] [Kapitel 10-1] [Kapitel 11] [Kapitel 12] [Kapitel 13-1] [Kapitel 14] [Kapitel 15] [Kapitel 16] [Kapitel 17-1] [Kapitel 18-1] [Kapitel 19-1] [Kapitel 20-1] [Kapitel 21-1] [Kapitel 22-1] [Kapitel 23-1] [Kapitel 24-1] [Kapitel 25] [Kapitel 26-1] [Epilog] [Autor]