libelle_klein

Deleted Scenes

next05Epilog

Und das war es dann - ein paar abschließende sinnierende Gedanken von Aldungan. Viel passieren tut da nicht, am ehesten ist der Epilog noch ein Ausblick auf den dritten Teil, und der Leser bekommt noch ein paar Hintergrundinformationen. Aber was davon wichtig ist, denke ich, braucht nicht so viele Worte. Also findet man im Roman ein paar weniger davon.

Er hatte sich bei der Quelle des Blutes nicht nur versteckt. Schon lange hatten seine Forschungen um das Blut der Erde gekreist. Jetzt, im Nachhinein, musste er zugeben, dass er zu lange in der Bequemlichkeit seiner Studierstube verweilt hatte. Sein behagliches Dasein hatte ihn gefesselt – und natürlich Geliunas Macht, die die Sternenklippe zwar nicht nutzte, aber doch misstrauisch bewachte.
  Die Revolution hatte das alles geändert. Sie hatte Geliuna gestürzt und ihn selbst aus seinem bisherigen Dasein getrieben, mit Gewalt, aber im Grunde musste er dafür dankbar sein. So hatte er endlich getan, was er schon längst hatte tun wollen, was er jahrhundertelang vorbereitet und bis dahin nur nicht gewagt hatte.
  ...
  Aldungan war davon überzeugt gewesen, diese Macht beherrschen zu können. Andererseits – vor vierzig Jahren war Leuchmadan schon einmal in einem Nachtalb wiedergeboren worden, und der hatte vermutlich dasselbe geglaubt. Darum hatte er Leuchmadan beschworen und war von ihm in Besitz genommen worden wie eine willenlose Puppe.
  Aber damals hatte das Herz noch existiert, jenes Artefakt des alten, des ersten Leuchmadans, der vor einem Jahrtausend gefallen war. Dieser alte Leuchmadan, verschmolzen mit der Seele eines Fae, hatte dadurch einen Fokus gehabt, eine Persönlichkeit, und das war Aldungans unmittelbarem Vorgänger zum Verhängnis geworden. Dieser Alb hatte darum nicht nur Leuchmadans Macht bekommen, sondern dessen komplette frühere Persönlichkeit, war zu jemand anderem geworden.
  Aldungan hatte das bedacht. Er war der Herr. Er kontrollierte Leuchmadan ... Nein. Womöglich konnte niemand Leuchmadan beherrschen, so wenig wie man einen Berg beherrschen konnte.
  ...
  Der neue Leuchmadan würde von Gulbert lernen und Magie und Gewalt für Intrige und Politik nutzen.
  Eigentlich, so dachte sich Aldungan, war es ja gleichgültig, ob er sich nun Aldungan oder Leuchmadan nannte. Das waren nur Namen. In ihm war alles vereint, was Aldungan und Leuchmadan jemals gewesen waren, und er war der neue und auch der rechtmäßige Herrscher der Grauen Lande.
  Anstatt über sein Sein zu sinnieren, sollte er sich auf sein Tun konzentrieren. Auf sein Land, auf sein Volk, seine Politik. Seine Ziele. Es wurde Zeit, an die Arbeit zu gehen. Heute, in dieser neuen Zeit, kam es nicht mehr darauf an, ein Höchstmaß an magischer Kraft auf einen Punkt zu konzentrieren. Man musste seine Macht verteilen, sie langsam wirken und Früchte tragen lassen.
  Aldungan schloss die Hand um die Truhe aus unzerstörbarem Silber.

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